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Im Ramadan richtig fasten - auch mit Diabetes

Pressemitteilung: MSD SHARP & DOHME GMBH

Diabetiker planen den Fastenmonat am besten mit ihrem Arzt und Diabetes-Team

Vom 9. Juli bis 7. August ist in diesem Jahr Ramadan, die Zeit, in der gläubige Muslime tagsüber fasten. Die meisten Menschen mit Diabetes sind vom Fasten ausgenommen. Mediziner raten vor allem Typ-1-Diabetikern sowie Typ-2-Diabetikern mit häufigen schweren Unterzuckerungen davon ab. Wer an Diabetes leidet und trotzdem fasten möchte, sollte dies gut planen und sieben einfache Regeln beachten, um seine Gesundheit nicht zu gefährden.

1. Arzttermin vereinbaren

Einen Termin beim Arzt oder Diabetesberater sollten Sie schon jetzt vereinbaren, etwa um Medikamentenanpassungen zu besprechen oder Ihren Arzt zu fragen, wie er im Notfall erreichbar ist.

2. Am Morgen: "Langsame Kohlenhydrate", viel trinken

Morgens zum Suhur ist es wichtig, Nahrungsmittel zu essen, die ganz allmählich Kohlenhydrate freisetzen, wie Brot, Nudeln, Grieß oder Bohnen. Sie verringern den Heißhunger am Tag und helfen, Unterzuckerungen (Hypoglykämien) zu vermeiden. Außerdem sollten Sie morgens viel trinken.

3. Tagsüber: Leichte körperliche Bewegung ist OK

Nichts spricht gegen leichte bis mäßige körperliche Bewegung, dazu gehören auch die Tarawih-Gebete. Achten Sie aber beim Sport besonders auf Unterzuckerungen (siehe unten). Für Höchstleistungen ist der Ramadan nicht die richtige Zeit.

4. Im Laufe des Tages: Öfter den Blutzucker messen.

Beim Fasten sinkt der Blutzuckerspiegel, der Körper von Diabetikern kann dies nicht gut ausgleichen. Orale Diabetesmedikamente und Insulin senken den Blutzucker ebenfalls, sollten aber nicht einfach abgesetzt werden. Besser ist es, mit dem Arzt über die Fastenpläne zu sprechen und dann häufiger den Blutzuckerwert zu messen.

5. Wenn Sie sich nicht wohl fühlen: Unter- und Überzuckerung erkennen.

Eine Unterzuckerung (Hypoglykämie) mit Blutzuckerwerten unter 65 mg/dl (3,3 mmol/l) ist nicht ungefährlich. Typische Anzeichen sind Schwindel, Kopfschmerz, Herzklopfen, Gereiztheit, Zittrigkeit, Benommenheit, Schwitzen und/oder Schwäche. Dann sollten Sie rasch den Blutzucker messen. Einige einfache Übungen zum leichteren Erkennen einer Unterzuckerung finden Sie unter http://ots.de/Ij52P. Bei einer Unterzuckerung sollten Sie sofort Traubenzucker, Obst oder süße Getränke zu sich nehmen, sonst könnten Sie ohnmächtig werden.

Eine schwere Überzuckerung (Hyperglykämie) mit Werten über 300 mg/dl (16,7 mmol/l) tritt eher selten auf und ist durch großen Durst und Harndrang, Müdigkeit, Kopfschmerz, Konzentrationsstörungen und ungewollten Gewichtsverlust zu erkennen.

6. Am Abend: "Schnelle Kohlenhydrate" und viel Flüssigkeit

Anfangen sollten Sie zum Iftar am Abend mit Lebensmitteln, die schnell Zucker freisetzen, etwa Obst und Süßes. Danach sind wieder Brot, Reis, Nudeln und Kartoffeln angesagt. In Fett ausgebackene Speisen und andere Nahrung mit ungesättigten Fetten sollten Sie im Ramadan lieber ganz meiden. Und nicht vergessen: Trinken, trinken, trinken!

7. Im Notfall: Gut vorbereitet sein durch Information

Besonders gut sollten Sie für Notfälle - eine Über- oder Unterzuckerung oder vielleicht auch eine Thrombose - vorsorgen. Informieren Sie Familie, Freunde und Kollegen darüber, dass Sie Diabetiker sind und im Ramadan fasten wollen. Nennen Sie ihnen einige wichtige Zeichen von Komplikationen und sagen Sie ihnen, wen sie im Notfall anrufen sollen. Tragen Sie immer ein Stück Traubenzucker bei sich. Mit so einem "Sicherheitskonzept" im Rücken können Sie beruhigt Ihren Fastenmonat beginnen.

Alle Tipps finden sich zum Download auch in türkischer Sprache unter http://ots.de/COlKo.

zuletzt bearbeitet: 04.06.2013 nach oben

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