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Endokrinologen-Kongress 2013 - Diabetes mellitus und operative Therapieoptionen

Hormon- und Stoffwechselstörungen verursachen schwere Erkrankungen

Hormonell bedingte Leiden und Stoffwechselstörungen sind für eine Vielzahl schwerer Erkrankungen verantwortlich. Auf dem 56. Symposium der Deutschen Gesellschaft für Endokrinologie (DGE) diskutieren Hormon- und Stoffwechselexperten neueste Erkenntnisse zu Volkskrankheiten wie Diabetes, Osteoporose und Schilddrüsenerkrankungen, seltene Erkrankungen wie angeborene Krebsleiden sowie Wachstumsstörungen. Außerdem beleuchten sie die in Deutschland hohe Zahl der Operationen an endokrinen Organen kritisch und stellen einen Zusammenhang von Nebennierenerkrankungen und Bluthochdruck her. Das Symposium der DGE findet vom 13. bis 16. März 2013 in Düsseldorf statt.

Schätzungsweise jeder dritte Erwachsene in Deutschland hat - oft ohne es zu wissen - eine Schilddrüsenerkrankung. Obwohl die Zahl der Schilddrüsenkarzinome in Deutschland nicht höher ist als beispielsweise in Großbritannien, wird hierzulande achtmal häufiger operiert. "Wir müssen uns deshalb fragen, ob die gut 100.000 Schilddrüsenoperationen pro Jahr tatsächlich alle gerechtfertigt sind", gibt Kongresspräsident Professor Dr. med. Peter E. Goretzki, Chefarzt der Chirurgischen Klinik I, Lukaskrankenhaus Neuss, zu bedenken. "Wir wollen über die Ursachen sprechen und Lösungsansätze finden. Dabei werden wir auch die Rolle von spezialisierten Einrichtungen diskutieren."

Unter dem Kongressmotto "Endokrinologie - Querschnittsfach der Medizin" befassen sich die Experten in Düsseldorf auch mit der Volkskrankheit Diabetes mellitus. Insbesondere neueste Erkenntnisse aus der Bariatrischen Chirurgie stehen hierbei im Fokus. Das chirurgische Verkleinern oder Umgehen des Magens hat häufig deutliche Effekte: Der Patient nimmt ab, der Zuckerstoffwechsel reguliert sich, der Diabetes verschwindet.

Professor Dr. med. Dr. h. c. Helmut Schatz, Mediensprecher der DGE, Bochum: "Ohne konsequente Nachbetreuung, die beispielsweise die Gabe von Vitaminen und Mineralien vorsieht, kann die Situation für den Patienten lebensbedrohlich werden." Auch seien die langfristigen Folgen eines solchen Eingriffs noch nicht umfassend untersucht. Daher stehen neben den Vor- und Nachteilen verschiedener Verfahren der Bariatrischen Chirurgie die Rolle der Hormone im Magen-Darm-Trakt und die fachübergreifende Behandlung durch Chirurgen, Diabetologen und Psychologen im Fokus des diesjährigen Kongresses.

Ein weiterer Themenschwerpunkt des 56. Symposiums der DGE ist Bluthochdruck: Etwa 25 Millionen Menschen in Deutschland leiden darunter. Neben Alter und Übergewicht zählt Bewegungsmangel zu den häufigen Ursachen. "Doch in etwa zehn Prozent der Fälle kann eine Überproduktion des Nebennierenhormons Aldosteron Auslöser von Bluthochdruck sein", sagt Professor Dr. med. Felix Beuschlein, Vizepräsident der DGE. Hormonelle Gründe für Bluthochdruck seien insbesondere bei Patienten in Betracht zu ziehen, bei denen sich zunächst keine Ursache findet, meint der Leiter der Endokrinologischen Ambulanz an der Medizinischen Klinik und Poliklinik IV des Klinikums der Universität München. Daher diskutieren die Endokrinologen auf dem Kongress medikamentöse und operative Behandlungsverfahren von Nebennierenerkrankungen.

Neben den großen Volkskrankheiten befassen sich die Experten auch mit den eher selteneren Erkrankungen in der Endokrinologie, wie Wachstumsstörungen. "Bei rund 3.000 bis 5.000 erwachsenen Menschen in Deutschland gibt es eine hormonell bedingte Störung, die ihre Hände, Füße, Ohren, Nase und einige innere Organe wachsen lässt", erläutert Professor Dr. med. Christof Schöfl, Vorstandsmitglied der DGE und Vorsitzender des Deutschen Akromegalie Registers. Diese seltene und mit gefährlichen Folgeerkrankungen wie Herzinsuffizienz und Diabetes einhergehende Krankheit heißt Akromegalie und wird operativ oder mit Medikamenten behandelt. "Krankheitsregister spielen für die optimale Versorgung der Patienten ein wichtige Rolle", erklärt der Leiter der Endokrinologie und Diabetologie am Universitätsklinikum Erlangen.

Das 56. Symposion der DGE findet vom 13. bis 16. März 2013 im CCD Congress Center Düsseldorf statt, Eingang Süd, Stockumer Kirchstr. 61, 40474 Düsseldorf.

Weitere Informationen zum 56. Symposium der DGE und dem Tagungsprogramm finden Sie unter http://www.dge2013.de.

Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

zuletzt bearbeitet: 20.02.2013 nach oben

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