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Apotheker fordern schnelle Einführung der Notdienstpauschale

Nach 9 Jahren ohne Honoraranpassung müssen immer mehr Apotheken schließen

Die von Regierung und Parlament angekündigte Pauschale für Apotheken im Nacht- und Notdienst muss schnellstmöglich eingeführt werden, um die Arzneimittelversorgung überall in Deutschland und rund um die Uhr sicherzustellen. Das fordern die Vertreter der Apothekerschaft aus ganz Deutschland, die heute zu einer außerordentlichen Mitgliederversammlung der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände nach Berlin gekommen waren.

Die gestern vom Bundeskabinett beschlossene Anhebung des Festhonorars kritisierten die Vertreter von Kammern und Verbänden dagegen als unzureichend. Seit 2004 erhalten die Apotheker 8,10 sind 3 Prozent Zuwachs für 9 Jahre - bei einer Inflationsrate von 14,4 Prozent und Tariflohnsteigerungen von 18,0 Prozent.

"Die Notdienstpauschale muss schnellstmöglich eingeführt werden" sagt ABDA-Präsident Heinz-Günter Wolf. "Die Politiker stehen im Wort, den hohen Personalaufwand im Apothekennotdienst auf solidere finanzielle Füße zu stellen. Gerade die Landapotheken leisten oft Notdienst zum Wohl ihrer Patienten und sollten deshalb gestärkt werden."

Bislang besteht bei Notdiensten eine massive finanzielle Unterdeckung, obwohl Patienten laut Gesetz 2,50 Euro Notdienstgebühr zahlen müssen. Wolf: "Die Mitgliederversammlung war sich einig, dass 8,35 Euro Festhonorar nur ein Tropfen auf den heißen Stein sind. Deshalb fordern wir die Politik nun umso energischer auf, die Notdienstpauschale unverzüglich per Gesetz zu verankern." Nach 9 Jahren ohne Honoraranpassung mussten zuletzt immer mehr Apotheken schließen - im 1. Halbjahr 2012 gab jeden Tag im Durchschnitt eine Apotheke unwiderruflich ihren Betrieb auf.

Nach Spitzengesprächen mit Gesundheitsminister Daniel Bahr und Wirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler in den vergangenen Wochen standen Kommunikationsmaßnahmen und deren Finanzierung auf der Tagesordnung der heutigen ABDA-Mitgliederversammlung. Nach zahlreichen Protesten und Warnstreiks der Apotheker in den vergangenen Wochen beschloss die ABDA-Mitgliederversammlung, vorerst keine zentralen Kampagnen und weiteren Aktionen durchzuführen. Zugleich billigten die Kammern und Verbände jedoch einen Kommunikationsplan für eventuelle weitere Maßnahmen. "Wenn demnächst wieder Verhandlungen mit den Krankenkassen über unseren Zwangsabschlag ab 2013 anstehen, werden wir gut vorbereitet sein, die Verbraucher über den Sinn und Zweck einer guten Arzneimittelversorgung zu informieren", so Wolf.

zuletzt bearbeitet: 20.09.2012 nach oben

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