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IDE-Förderpreis 2011: Zellstress macht dem Darm Stress

Neue Forschungsergebnisse könnten auch bei Diabetes eine Rolle spielen

Eva Rath erhält den mit 5.000,- EURO dotierten Förderpreis 2011 des Instituts Danone Ernährung für Gesundheit e.V. für ihre Forschungsarbeit zu zellulären Stressmechanismen bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen.

Mehr als 300.000 Deutsche leiden an chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED). Die Ursachen dieser Erkrankung, zu der auch Morbus Crohn und Colitis ulcerosa gehören, sind noch nicht vollständig aufgeklärt. Die jetzt vom Institut Danone Ernährung für Gesundheit e.V. ausgezeichnete Forschungsarbeit der Technischen Universität München zeigt einen wichtigen möglichen Aspekt der Krankheitsentstehung auf.

Mitochondrien sind die Kraftwerke der Zelle, deren Hauptaufgabe die Bereitstellung von Energie in Form von Adenosintriphosphat (ATP) ist, ein wichtiger Regulator in allen energieliefernden Stoffwechselprozessen von Mensch und Tier. Da in den Zellen der Darmschleimhaut besonders viele Mitochondrien vorkommen, sind die Auswirkungen bei einwirkenden Stressmechanismen hier besonders groß: Durch Immunzellen vermittelte Entzündungsprozesse in der Dünn- oder Dickdarmschleimhaut - wie sie auch bei Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa vorliegen - könnten daraus resultieren.

Diese wissenschaftliche These bestätigte kürzlich die Ernährungswissenschaftlerin Eva Rath aus der Arbeitsgruppe von Prof. Dirk Haller am Lehrstuhl für Biofunktionalität der Lebensmittel der Technischen Universität München. Die Forschungsarbeit unter dem Titel "Mitochondrial stress mechanisms fuel chronic intestinal inflammation in human inflammatory bowel diseases and murine models of colitis" wird mit dem Förderpreis 2011 des Institut Danone Ernährung für Gesundheit e.V. (IDE) ausgezeichnet. Die Preisträgerin konnte zum ersten Mal in der Geschichte der Erforschung chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED) zeigen, dass mitochondrialer Stress in direktem Zusammenhang zum Krankheitsgeschehen von CED steht. Sie identifizierte neue krankheitsrelevante Stoffwechselmechanismen mit Signalfunktion in den Darmschleimhautzellen sowohl bei erkrankten Mäusen als auch in der Gruppe betroffener Patienten.

Prof. Dr. Günther Wolfram, Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates würdigte die innovative Arbeit der Preisträgerin. Die neuen Forschungsergebnisse habe für ihn ein großes Potential, um den Mechanismus der Krankheitsentstehung von CED aufzuklären: "Diese neuen Ergebnisse bedeuten einen wichtigen Fortschritt bei der Aufklärung der Ursachen dieser und weiterer Krankheiten, da diese Stoffwechselvorgänge auch bei anderen Erkrankungen wie Diabetes eine wichtige Rolle spielen."

Das Institut Danone Ernährung für Gesundheit e.V. verleiht den mit 5.000,- EURO dotierten Förderpreis seit 2005 jährlich für Nachwuchswissenschaftler mit herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der Ernährungswissenschaft bzw. Ernährungsmedizin. Ziel des IDE ist es, exzellente junge Forscher in ihrer wissenschaftlichen Arbeit zu unterstützen. Die Auswahl der prämierten Projekte erfolgt durch einen Ausschuss des wissenschaftlichen Beirates des IDE aus renommierten Wissenschaftlern der ernährungsrelevanten Fachrichtungen.

zuletzt bearbeitet: 30.05.2011 nach oben

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