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Wenn Diabetes an die Nerven geht

Keine Schmerzen trotz gefährlicher Folgen

Mehr als jeder dritte Mensch mit Diabetes entwickelt Schäden an den Nerven. Das diabetische Fußsyndrom stellt dabei eine der Hauptkomplikationen dar. Kommen Durchblutungsstörungen hinzu, verspüren Betroffene oft keinen Schmerz mehr.

Zu Beginn bleiben Wunden an den Füßen daher meist unbemerkt und somit unbehandelt. Die Folge können Amputationen oder Teilamputationen des Fußes sein. Wie Menschen mit Diabetes sogenannte Neuropathien verhindern und rechtzeitig erkennen, erklärt Professor Dr. med. Ralf Lobmann, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Diabetischer Fuß der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) im nächsten diabetesDE-Experten-Chat. Fragen können ab sofort gestellt werden.

Ist der Diabetes schlecht eingestellt, lagern sich langfristig Zuckermoleküle an Nerven und Blutgefäßen des Körpers an. Fast jedes Organsystem sowie Extremitäten können dadurch geschädigt werden: Augen oder Niere, aber auch Füße, Beine und Hände. Am häufigsten tritt bei Menschen mit Diabetes das diabetische Fußsyndrom als Begleiterkrankung auf. So haben rund 250.000 Menschen mit Diabetes in Deutschland eine Fußläsion.

Da Betroffene oft keine Schmerzen mehr in den Füßen empfinden, erkennen sie Druckstellen, Verletzungen und Geschwüre meist viel zu spät. Wegen der Durchblutungsstörungen heilen diese Wunden zudem sehr langsam. So liegen bereits schwere Schäden vor, wenn der Diabetiker mit den ersten Beschwerden eine Praxis aufsucht. Dabei könnten Ärzte mit speziellen Untersuchungsmethoden bereits frühe Stadien von Nervenschäden erkennen und so schwerwiegende Folgen, wie etwa eine Amputation, verhindern.

Bei etwa 30.000 Amputationen pro Jahr ist Diabetes mellitus die Hauptursache. Etwa der Hälfte der Betroffenen müssen Ärzte in den folgenden vier Jahren auch das andere Bein amputieren. Weitere 50 Prozent versterben innerhalb von drei Jahren. Damit es soweit nicht kommt, sollten Diabetiker ihren Füßen bei der täglichen Körperpflege viel Aufmerksamkeit schenken.

Wie Menschen mit Diabetes Schäden an den Nerven sowie Durchblutungsstörungen rechtzeitig erkennen, ihre Füße richtig pflegen und wie sie mit einem Geschwür oder gar einer Amputation umgehen, erklärt Professor Lobmann live am 3. März 2011 im Experten-Chat von 17 bis 19 Uhr. Er ist Ärztlicher Direktor der Klinik für Endokrinologie, Diabetologie und Geriatrie am Klinikum Stuttgart ? Bürgerhospital.

zuletzt bearbeitet: 23.02.2011 nach oben

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