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Künstliche Bauchspeicheldrüse kann Ausbildung von Hypoglykämie verhindern

Technologische Entwicklungen zur Unterstützung des Selbstmanagements einer Diabeteserkrankung

Ein vor kurzem in der medizinischen Fachzeitschrift 'The Lancet' veröffentlichter Artikel berichtet, dass der Einsatz eines künstlichen Bauchspeicheldrüsensystems während der Nacht das Risiko nächtlicher Hypoglykämie bei Kindern und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes erheblich senken kann.

Darüber hinaus zeigte der erste klinische Versuch mit künstlichen Bauchspeicheldrüsensystemen, die sowohl Insulin als auch Glucagon zuführen, dass dieses Behandlungssystem sogar die Ausbildung von Hypoglykämie verhindern kann. In der neuesten Ausgabe des Online-Journals 'Diabetic Hypoglycemia' (http://www.hypodiab.com)werden eingehend die Fortschritte hinsichtlich der Ausarbeitung und Produktion einer künstlichen Bauchspeicheldrüse betrachtet.

Dr. Roman Hovorka, führender Forscher zum Thema künstliche Bauchspeicheldrüse und einer der Autoren des 'The Lancet', diskutiert Entwicklungen im Bereich der geschlossenen Regelkreise zur bedarfsgerechten Insulininfusion. In seinem Artikel begutachtet er Systemkomponenten sowie Herausforderungen hinsichtlich der Einführung dieser Technologie in die klinische Praxis. Darin inbegriffen sind Untersuchungen zu einer schnelleren Resorption des Insulinanalogons, der Dual-Hormon-Methode, um die Insulin-Absorption zu beschleunigen sowie einer Optimierung der klinischen Infrastruktur, um den Einsatz von Systemen mit geschlossenen Regelkreisen zu fördern.

In seinem Leitartikel zu diesem Thema beschreibt Professor Simon Heller detailliert, warum technologische Entwicklungen zur Unterstützung des Selbstmanagements einer Diabeteserkrankung bisher weder zu wesentlichen Verbesserungen bei der glykämischen Kontrolle führten noch dazu beitragen konnten, die Zahl schwerer Fälle von Hypoglykämie beständig zu senken. Er erläutert, dass dies u. a. daran liegen könnte, dass diese Methode von Patienten die Handhabung, sowohl basaler als auch prandialer Insulindosen erfordert. Für viele Patienten kann dies eine große Schwierigkeit darstellen und womöglich sogar zu einem erfolglosen Diabetes-Selbstmanagement führen. Professor Heller erörtert, wie die Einführung eines Systems mit geschlossenen Regelkreisen diesem Problem begegnen könnte.

Quellen

  • Hovorka R, Allen JM, Elleri D, et al. Manual closed-loop insulin delivery in children and adolescents with type 1 diabetes: a phase 2 randomised crossover trial. The Lancet 2010:375(9716):743-51.
  • El-Khatib FH, Russell SJ, Nathan DM, et al. A Bihormonal Closed-Loop Artificial Pancreas for Type 1 Diabetes. Sci Transl Med 2010:2(27):27ra27, online veröffentlicht am 14. April 2010.

zuletzt bearbeitet: 18.06.2010 nach oben

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