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Vorsicht Falle: keine Chance für Medikamentenfälschungen

Patientenorganisation klärt über gefälschte Arzneimittel auf

Medikamente zur Behandlung von Erektionsstörungen oder zur Steigerung der sexuellen Leistungsfähigkeit sind der Renner im Internet. Wohl jeder hat schon mal eine Spam-Mail bekommen, in der eine Internet-Apotheke "Viagra", "Priligy", "Cialis" und Co. zu "sensationell günstigen Preisen" an den Mann bringen will. Doch Fachleute gehen davon aus, dass rund die Hälfte der im Internet angebotenen Arzneimittel Fälschungen sind.

Bestenfalls haben solche Fälschungen überhaupt keine Wirkung, oft enthalten sie aber auch zu wenig, zu viel oder gar keine Wirkstoffe, Lösungsmittel oder sogar giftige Substanzen, und stellen damit für die Gesundheit des Anwenders eine echte Gefahr dar. Um auf diese Gefahren aufmerksam zu machen, wendet sich das Freiburger Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit e.V. (ISG) mit einer Aufklärungs-Kampagne an die Betroffenen.

Von Produktpiraterie besonders betroffen sind Arzneimittel gegen Potenzstörungen oder Vorzeitigem Samenerguss. Dass dieser Bereich besonders anfällig für Fälschungen ist, hat vor allem zwei Gründe, wie die Geschäftsführerin des ISG, Sabine Pirnay-Kromer, erklärt: "Da diese Medikamente relativ hochpreisig sind, suchen viele Patienten nach der Erstverordnung nach Möglichkeiten, billiger an diese Präparate heranzukommen".

Der zweite wichtige Grund, Medikamente relativ anonym im Internet zu bestellen, sei Scham. Viele Männer, die unter Erektionsstörungen oder Vorzeitigem Samenerguss leiden, trauten sich nicht, mit ihrem Arzt über das Problem zu sprechen. Und auch der Kauf in der Apotheke stelle für Viele eine schier unüberwindliche Hürde dar. Sie wollen nicht, dass irgendjemand von ihrem Problem erfährt, ob es nun das Apothekenpersonal ist oder auch andere Apothekenkunden, die gerade zufällig daneben stehen.

Immer wieder riefen bei der ISG Infoline betroffene Männer an, die nach günstigeren Bezugsquellen dieser Medikamente fragten. Um die Patienten für die Gefahr zu sensibilisieren, der sie sich mit dem Kauf von Medikamenten aus zweifelhaften Quellen im Internet aussetzen, wurde vom ISG die Awareness-Kampagne entwickelt.

Mit der Kampagne sollen vor allem zwei Kernbotschaften kommuniziert werden, wie Sabine Pirnay-Kromer erläutert: Die eine laute: "Schützen Sie sich vor Arzneimittelfälschungen!", die andere "Sparen Sie nicht an Ihrer Gesundheit!". "Wir müssen den ED-Betroffenen klipp und klar sagen, dass es extrem riskant ist und sogar lebensgefährlich sein kann, auf Kosten der eigenen Gesundheit Geld sparen zu wollen", sagt Pirnay-Kromer. Angesprochen werden die potenziellen Opfer von Arzneimittelfälschungen mit Poster und Flyern in Arztpraxen und Apotheken.

Der zweite Kommunikationskanal ist "natürlich das Internet", so Sabine Pirnay-Kromer, "denn wir wollen die Menschen da abholen, wo die Gefahr lauert." Über www.faelschungs-sicher.de gelangen Interessierte auf das Informationsangebot des ISG.

Sehr wichtig ist es Sabine Pirnay-Kromer zu betonen, dass sich die ISG-Kampagne "auf gar keinen Fall" grundsätzlich gegen Internet-Apotheken richtet: "Wir möchten erreichen, dass ED-Betroffene nicht blind auf vermeintlich tolle Angebote hereinfallen, sondern sich immer davon überzeugen, dass sie es mit einem seriösen Anbieter zu tun haben."

zuletzt bearbeitet: 23.05.2010 nach oben

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