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RUB-Mediziner erhält Heisenberg-Professur "Molekulare Onkologie und Wundheilung"

Höchste Auszeichnung der DFG für Prof. Dr. Lars Steinsträßer

Prof. Dr. Lars Steinsträßer aus der Universitätsklinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte der Ruhr-Universität im Bergmannsheil (Direktor: Prof. Dr. Hans-Ulrich Steinau) erhält eine Heisenberg-Professur der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Sein Forschungsschwerpunkt liegt auf der Grundlagenforschung zu Weichgewebssarkomen und Wundheilung: Seine Arbeitsgruppe beschäftigt sich vor allem mit der Nutzbarmachung von Molekülen des angeborenen Immunsystems bei der Behandlung von bösartigen Tumoren und schlecht heilenden Wunden.

Die Förderung durch die DFG ist auf fünf Jahre angelegt, im Anschluss übernimmt die RUB nach positiver Evaluation die W3-Professur.

Nutzung des angeborenen Immunsystems

Forschungsgegenstand der Arbeitsgruppe von Prof. Steinsträßer sind körpereigene Effektormoleküle der angeborenen Immunabwehr, sogenannte Host Defense Peptide: kurze Eiweißketten, die Fremdkörper im Gegensatz zum lernenden Immunsystem sofort erkennen und unschädlich machen. Außerdem können die Peptide verschiedene Zellen beeinflussen, um die Immunantwort zu modulieren und gleichzeitig die Wundheilung und Neubildung von Blutgefäßen zu fördern. "Unsere Ziele sind es, die Funktion des angeborenen Immunsystems detailliert zu erforschen und mögliche Therapiealternativen für die Krebstherapie und Wundheilungsförderung zu entwickeln", erklärt Prof. Steinsträßer.

Ein Ziel der neuen Behandlungsstrategie sind Weichgewebstumore, deren Behandlung sich derzeit auf die chirurgische Entfernung und anschließende Bestrahlung beschränkt, wobei sich Kollateralschäden nicht vermeiden lassen. Außerdem stehen Problemwunden, u.a. beim diabetischen Fußsyndrom, Brandwunden und Druckgeschwüre im Fokus. Deren Behandlung ist besonders durch Antibiotika-resistent gewordene Erreger schwierig und langwierig.

Vita Lars Steinsträßer

Lars Steinsträßer schloss sein Medizinstudium 1996 an der Universität Hamburg ab und verbrachte sein praktisches Jahr an der University of Pittsburgh, der Harvard Medical School und der University of Michigan. Nach einer Assistenzzeit in Köln verbrachte er hier als General Motors Stipendiat sein Postdoctoral Fellowship.

Seit 2001 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter am RUB-Klinikum Bergmannsheil, wo er die Arbeitsgruppe für Molekulare Onkologie und Wundheilung leitet. 2004 wurde er an der Ruhr Universität zum Juniorprofessor ernannt, 2006 erhielt er die Venia Legendi im Fach Plastische Chirurgie. 2005 verbrachte er als Stipendiat der Amerikanischen Plastischen Chirurgen Forschungsaufenthalte an Kliniken in Ann Arbor, Boston, New York, Los Angeles, Dallas, Stanford und San Francisco. Seit 2004 ist Prof. Steinsträßer Europavertreter für die forschenden amerikanischen Plastischen Chirurgen und gründete 2009 den European Plastic Surgery Research Council.

Unter anderem erhielt er den Innovationspreis des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit. Erst kürzlich wurde er mit dem Von-Langenbeck-Preis ausgezeichnet, dem höchst dotierten Wissenschaftspreis der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (DGCH). Des Weiteren erhielt er dieses Jahr den Forschungspreis Medizin in Deutschland der Le Lous Stiftung, den Viktor von Bruns Forschungspreis und wurde zur Global Young Faculty NRW 2009/2010 der Mercator Stiftung ernannt.

Heisenberg-Professur

Die Heisenberg-Professur soll junge, besonders qualifizierte Wissenschaftler weiter fördern, die schon jetzt zur Spitzengruppe gehören und besondere wissenschaftliche Leistungen erbringen. Sie dient dazu, ihnen mehr Freiraum für die Forschung zu verschaffen. Bewerber für eine Heisenberg-Professur müssen zusätzlich zu der Begutachtung durch die DFG an der aufnehmenden Hochschule ein Berufungsverfahren durchlaufen. Die aufnehmende Hochschule muss diese Professorenstelle neu schaffen und deutlich machen, inwiefern diese eine strukturelle Weiterentwicklung für sie darstellt.

Die Gewährung der Heisenberg-Professur für Prof. Steinsträßer wurde vom zuständigen Fachkollegium der DFG und der Medizinischen Fakultät einstimmig und nachdrücklich empfohlen und der Ruf auf die Heisenberg-Professur am 30.11.2009 ausgesprochen. Es ist die erste Heisenberg-Professur an der Medizinischen Fakultät der Ruhr Universität Bochum und die zweite die einem Chirurgen in Deutschland verliehen wurde.

zuletzt bearbeitet: 01.12.2009 nach oben

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