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Deutscher Diabetiker Bund: Regionalisierung der Krankenversicherung ist falsches Signal
Rückschritt bringt keine Vorteile für Versicherte
Die Überlegungen innerhalb der neuen Bundesregierung zu einer Regionalisierung der Krankenversicherungsbeiträge werden vom Deutschen Diabetiker Bund als ein Schritt in die falsche Richtung abgelehnt. Der Zugang zu Leistungen der Krankenversicherung muss unabhängig vom Wohnort im gleichen Umfang gewährleistet sein. Ein Patient muss in Berlin mit gleichem Beitrag die gleiche Leistung erhalten wie in München oder Brandenburg.
Der Vorsitzende des Deutschen Diabetiker Bundes, Dieter Möhler, fordert in diesem Zusammenhang: "Im Mittelpunkt der Versorgung steht der chronisch kranke Mensch. Umfang und Qualität von Leistungen dürfen nicht von regional unterschiedlichen Beiträgen abhängen. Das ist Solidarität". Der DDB befürchtet, dass sich das angestrebte "Mehr" an Wettbewerb zwischen den Krankenkassen nur auf Kosteneinsparungen zustehender Leistungen reduziert. Die regionale Ausrichtung von Krankenkassen wirkt sich schnell zum Nachteil der Patienten aus.
Der DDB begrüßt Systemänderungen der neuen Bundesregierung soweit diese die Versorgungsqualität chronisch Kranker sichern. Auch die finanziellen Auswirkungen auf die Versicherten müssen nach Auffassung des DDB berücksichtigt werden. Die Bezieher geringer Einkommen mit chronischen Erkrankungen müssen vor überproportionalen Belastungen geschützt werden. Entsprechende Entlastungen müssen nach Ansicht des DDB durch eine Umschichtung von Steuermitteln aus anderen Bereichen sichergestellt werden.