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DDG-Jahrestagung machte Defizite deutlich

Zusammenarbeit mit Ärzten anderer Fachrichtungen und Patienten sollte ausgebaut werden

Zurück von der 44. Jahrestagung der Deutschen Diabetes-Gesellschaft (DDG) in Leipzig, die vom 20. bis 23. Mai dieses Jahres stattfand, zeigte sich der Bundesvorsitzende des Deutschen Diabetiker Bundes enttäuscht über die Ergebnisse dieser Tagung. Dieter Möhler verwies darauf, dass eine Zusammenarbeit der in der DDG organisierten Ärzte mit anderen Facharztverbänden, unter Berücksichtigung der Erfahrungen der Patienten, noch zu wenig gesucht wird. Wie wichtig eine interdisziplinäre Zusammenarbeit ist, machte Dieter Möhler am Beispiel des Diabetischen Fußsyndroms deutlich.

Jährlich werden in Deutschland über 30.000 Fußamputationen vorgenommen, bei denen Diabetes mellitus als Auslöser anzusehen ist. Diese Zahl steigt ständig. Man beachte: Deutschland liegt bei den Amputationen im europaweiten Vergleich in der Spitzengruppe. Die Frage, warum dies so ist, beantwortet Dieter Möhler dahingehend, dass die fehlende Kommunikation zwischen den Ärzten verschiedener Fachrichtungen und den Patienten auch als eine Ursache anzusehen ist. Die Einschränkungen von Therapiemöglichkeiten und Medikamenten durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) wirke sich zusätzlich problematisch aus. Der Aufrechterhaltung und Entwicklung alternativer Therapien zur Verhinderung von Amputationen, werde zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

Das Wissen und die Erfahrungen der Betroffenen sind entscheidend für die Willensbildung im G-BA. Die Leistungserbringer müssen die Selbsthilfeorganisation DDB als die jetzt und in Zukunft bedeutendste Patientenvertretung der Diabetiker in Deutschland stärker in die Diskussionen mit einbeziehen. Der DDB soll als ein zuverlässiger Partner verstanden werden. Nur durch den Erfahrungsaustausch der Leistungserbringer mit den vom DDB entsandten Patientenvertretern im Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) kann für die Patienten das Beste erreicht werden.

Dieter Möhler und die Mitgliedern des Bundesvorstandes stellen die Forderung auf, dass man von der abstrakten Ausrichtung unseres Gesundheitswesens weg muss. Es müssen konkrete, auf jeden einzelnen Fall ausgerichtete Therapien und Medikamente zur Verfügung gestellt und finanziert werden. Dieter Möhler abschließend: "Die Betroffenen brauchen den Deutschen Diabetiker Bund. Wir sind lebendig wie schon lange nicht mehr!"

zuletzt bearbeitet: 26.05.2009 nach oben

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