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Kompetenznetz Diabetes gegründet

Sieben Forschungsverbunde aus Deutschland schließen sich zu einem Expertennetzwerk zusammen

Erstmals fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Regierungsprogramms "Gesundheitsforschung: Forschung für den Menschen" ein krankheitsbezogenes Kompetenznetz zum Thema Diabetes mellitus in Deutschland.

Ziel des Kompetenznetzes ist es, neue Erkenntnisse über die Entstehungsbedingungen, die Prävention und Behandlung des Diabetes mellitus zu gewinnen und dadurch die Versorgung der Bevölkerung zu verbessern. Gerade in der frühen Phase der Erkrankung ist eine optimale Versorgung Voraussetzung, um Folgeerkrankungen und damit steigende Kosten für das Gesundheitssystem zu vermeiden.

Das Kompetenznetz wird den Wissenstransfer aus der Forschung in die Praxis ausbauen und somit nutzbare Kompetenzen bezüglich der Erkrankung Diabetes mellitus schaffen. Diese Kompetenzen stehen nicht nur der nationalen und internationalen Fachwelt, sondern auch ÄrztInnen, PatientInnen sowie der allgemeinen Öffentlichkeit zur Verfügung.

Aus insgesamt zwanzig eingereichten Verbundanträgen wählte ein internationales Gutachtergremium sieben Forschungsverbunde mit 24 Teilvorhaben zur Förderung aus.

In dieser Zusammensetzung spannt das Kompetenznetz den Bogen von der Grundlagenforschung über klinische und epidemiologische Studien bis hin zur Versorgungsforschung und Ökonomie. Zudem arbeitet es eng mit dem ebenfalls neu gegründeten und vom BMBF geförderten Kompetenznetz Adipositas zusammen.

Sprecherin und damit auch Ansprechpartnerin des Kompetenznetzes Diabetes ist Prof. Dr. Anette-Gabriele Ziegler vom Institut für Diabetesforschung, Technische Universität München (TUM), Kölner Platz 1, 80804 München, E-Mail: kompetenznetz-diabetes@lrz.uni-muenchen.de.

Hintergrund

Die Förderung des Netzwerks durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) ist für 12 Jahre geplant. Für die ersten drei Jahre stehen, neben der Förderung der Infrastruktur, Mittel von 7,5 Millionen Euro für die Teilvorhaben zur Verfügung. Nach drei Jahren soll die jährliche Fördersumme steigen und es sollen neue Projekte in das Netz aufgenommen werden.

Die bereits ausgewählten Verbunde zeichnen sich durch folgende Schwerpunkte aus: "Future Pediatric Diabetes" und "TREPPYD" beschäftigen sich mit der Entstehung (Pathogenese) und Häufigkeit des Typ-1-Diabetes im Kindesalter. Aus den erlangten Erkenntnissen möchten die zwei Verbunde neue Therapieverfahren entwickeln, um Diabetes im Kindesalter zu verhindern oder zu heilen. Modellprojekte sollen Versorgungslücken bei Jugendlichen, MigrantInnen und sozial Benachteiligten schließen.

"AKROBAT" befasst sich mit der Thematik der Neubildung und Regeneration von Insulin produzierenden Betazellen für die Therapie des Diabetes im Kindes- und Erwachsenenalter.

"DIAB-CORE" untersucht Fragen zur regionalen Verteilung und zu sozialen Faktoren des Auftretens sowie zur Versorgung von Typ-2-Diabetes. Lebensqualität und Behandlungskosten stehen besonders im Blickpunkt.

"Biomarkers" nutzt neue Technologien, um Biomarker zu identifizieren, die später zur Verbesserung der Früherkennung und Prävention von Typ-2-Diabetes eingesetzt werden sollen.

"DIAMANT" und "DECODIA" erforschen Zusammenhänge zwischen Diabetes, Depression, Krankheitsverlauf und kognitivem Leistungsniveau. Ziel ist es unter anderem durch gezielte Interventionen die Lebensqualität und kognitive Leistungsfähigkeit von Diabetikern zu verbessern.

Im Deutschen Gesundheitsbericht Diabetes 2008 der Deutschen Diabetes-Union und des Nationalen Aktionsforums Diabetes mellitus schätzt man die Anzahl der an Diabetes erkrankten in Deutschland auf zirka acht Millionen Menschen. Das ist eine Zahl, die zum Handeln aufruft. Durch das Kompetenznetz Diabetes entwickelt sich mehr Wissen zur Krankheitsentstehung, zur Vermeidung und zur optimierten Behandlung des Diabetes. Davon sollen vor allem Betroffene profitieren.

Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

zuletzt bearbeitet: 12.06.2008 nach oben

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