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2007 erstmals mehr als 300 Organtransplantationen in Heidelberg

Rekordergebnisse bei der Übertragung von Niere, Leber und Herz

Auch schwerkranke Patienten konnten erfolgreich transplantiert werden

Das Transplantationszentrum am Universitätsklinikum Heidelberg hat im vergangenen Jahr erstmals mehr als insgesamt 300 Transplantationen durchgeführt. Damit gehört es zu den drei führenden Zentren in Deutschland nach Hannover und Berlin. 2007 konnte 142 Dialysepatienten durch eine Nierentransplantation geholfen werden, 121 Patienten erhielten eine Spenderleber und 42 Patienten ein Spenderherz - Rekordergebnisse in der Geschichte des Heidelberger Zentrums.

"Trotz der raschen Entwicklung des Heidelberger Transplantationszentrums in den letzten fünf Jahren ist die Qualität der Organtransplantation exzellent und international anerkannt", erklärt Professor Dr. Markus W. Büchler, Geschäftsführender Direktor der Universitätsklinik Heidelberg. Viele der Patienten, die in Heidelberg transplantiert werden, sind schwer krank und haben Begleiterkrankungen; dennoch sind die Eingriffe, wie die über dem Bundesdurchschnitt liegenden Ergebnisse zeigen, sehr erfolgreich.

Die Nieren- und Lebertransplantationen werden in der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Markus W. Büchler) durchgeführt, die Herztransplantationen in der Klinik für Herzchirurgie (Ärztlicher Direktor: Professor Dr. Matthias Karck).

Hoher Anteil der Lebendspende bei Nierentransplantation

Vierzig der 2007 übertragenen 142 Spendernieren stammen von Angehörigen oder engen Freunden. "Die Lebendspenderate von knapp 30 Prozent liegt deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt", sagt Professor Dr. Jan Schmidt, Leiter der Sektion Transplantation in der Chirurgischen Universitätsklinik Heidelberg. Alle 12 Kinder, die 2007 transplantiert wurden, haben eine sehr gute Nierenfunktion.

Die Nierenentnahme beim Spender kann mit Hilfe der Schlüsselloch-Chirurgie durchgeführt werden. Neben der Standard-Nierentransplantation wird in Heidelberg auch die kombinierte Organtransplantation von Pankreas und Niere für Zuckerkranke (Typ-1-Diabetiker) und die kombinierte Leber-Nieren-Transplantationen durchgeführt.

Ein wichtiger Erfolgsfaktor der Heidelberger Transplantationsmedizin ist die intensive interdisziplinäre Kooperation mit Experten der Transplantations-Immunologie, Pathologie, Intensivmedizin und Hygiene vor Ort. Dadurch konnten die Vorbereitung und Nachsorge der Transplantation wesentlich verbessert werden; die Überlebensdauer der Spendernieren liegt heute im internationalen Durchschnitt bei 12 bis 15 Jahren.

Intensive Nachsorge und innovative Medikamente gegen Organabstoßung

Die Transplantationsambulanz in der Sektion Nephrologie der Medizinischen Universitätsklinik betreut Langzeit-Nierentransplantierte gemeinsam mit nephrologischen Praxen und Dialysezentren. "Eine Akutversorgung unserer nierentransplantierten Patienten mit Begleiterkrankungen ist jederzeit gewährleistet", erklärt Professor Dr. Martin Zeier, der die Sektion leitet. Darüber hinaus profitieren viele Patienten von der Teilnahme an klinischen Studien. Dabei werden innovative Medikamente getestet, die eine Abstoßung des Organs durch effektive Unterdrückung der Immunabwehr verhindern, aber kaum Nebenwirkungen haben.

Auch Patienten, deren Immunsystem z. B. durch Bluttransfusionen vorsensibilisiert wurde und deshalb ein fremdes Organ rasch abstoßen würde, können heute transplantiert werden. Ein in Heidelberg entwickeltes und vielfach eingesetztes Verfahren, das vor und nach der Transplantation Antikörper entfernt (Plasmapherese) mit gleichzeitiger Gabe eines neuen Antikörpers (Rituximab), ermöglicht auch bei diesen Risikopatienten eine sichere und erfolgreiche Transplantation.

Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

zuletzt bearbeitet: 16.01.2008 nach oben

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