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Was Eltern für die Gesundheit ihrer Kinder tun können

Pressemitteilung: AOK-Bundesverband

Studie von AOK und stern entwickelt leicht umsetzbare Empfehlungen für den Alltag in Familien

Start der Initiative "Gesunde Kinder - gesunde Zukunft" von AOK, stern und RTL

Kinder haben selbst unter ungünstigen Bedingungen die Chance, gesund aufzuwachsen, wenn Familien einige einfache Regeln beherzigen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Bielefeld und der Gesellschaft für angewandte Sozialforschung. Im Auftrag der AOK und der Zeitschrift stern analysierten die Bielefelder Gesundheitswissenschaftler Klaus Hurrelmann und Ulrike Ravens-Sieberer den Alltag in 30 Familien. "Uns reichte es nicht, nur Informationen zu sammeln. Wir wollen den Familien konkrete Tipps geben, die auch im Alltag umsetzbar sind", sagte Dr. Hans Jürgen Ahrens, Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, bei der Präsentation der Studie.

Besonders wichtig für ein gesundes Aufwachsen von Kindern ist ein strukturierter Tagesablauf, wie die Leiterin der Studie, Professor Dr. Ulrike Ravens-Sieberer vom WHO Kooperationszentrum für Kinder- und Jugendgesundheitsförderung der Universität Bielefeld, erläuterte. "Regelmäßigkeit sowie das Miteinander von Eltern und Kindern können in schwierigen Situationen das Familienleben sehr erleichtern." Aber selbst in schwierigen Verhältnissen fanden die Forscher längst nicht alle Jungen und Mädchen schwierig.

"Wir wissen, dass man Risiken abpuffern kann, dass es Schutzfaktoren gibt, die selbst sehr belastete Kinder vor Schaden bewahren können", sagte Ravens-Sieberer. "Diese nützen auch weniger belasteten Jungen und Mädchen aus unauffälligen Verhältnissen, deren größtes Gesundheitsrisiko vielleicht der Umgang mit Freunden ist, die rauchen oder trinken." So empfiehlt die Wissenschaftlerin zum Beispiel regelmäßige gemeinsame Aktivitäten mit den Kindern und mindestens eine Mahlzeit pro Tag im Familienkreis. Die Wissenschaftler haben aus ihrer Studie Empfehlungen entwickelt, aus denen AOK, stern und RTL die Ratgeber-Broschüre "Familienalltag leicht gemacht" erstellt haben.

Die Präsentation der Studie ist zugleich der Auftakt der Initiative "Gesunde Kindern - gesunde Zukunft" von AOK, stern und RTL. "Was wir brauchen, sind Initiativen, die langfristig wirken, und keine schnell verpuffenden Aktionen", betonte AOK-Vorstandschef Ahrens. "Wir wissen, dass Kinder in Deutschland immer unbeweglicher werden und oft ungesund leben. Wir wollen nicht zusehen, wie schon in jungen Jahren der Grundstock gelegt wird für schwerwiegende chronische Erkrankungen, zum Beispiel Gelenkerkrankungen, Diabetes und Herz-Kreislauf-Probleme", so Ahrens. "Deshalb haben sich AOK, der stern und RTL unter dem Titel 'Gesunde Kinder - gesunde Zukunft' zu einem Aktionsbündnis zusammengeschlossen."

Im Mittelpunkt der bundesweiten Initiative "Gesunde Kinder - gesunde Zukunft" stehen konkrete Hilfe und Unterstützung überall dort, wo Kinder sind: Familien, Kindergärten, Schulen, Vereine. So startet ab Spätsommer in 2.000 Kindergärten das von der Stiftung Kindergesundheit (München) entwickelte Programm "TigerKids", in dem Kindern gesunde Ernährung und Bewegung altersgerecht vermittelt und auch die Eltern aktiv einbezogen werden. Schon jetzt schulen 300 Präventionsfachkräfte der AOK Erzieherinnen in den Kindergärten. "Allein mit diesem Programm erreichen wir rund 150.000 Familien", so Ahrens. Außerdem schickt die AOK ein Kinder-Musical unter dem Motto "Möhren, Kinder, Sensationen" von August bis Oktober durch 16 Städte quer durch die Bundesrepublik auf Tour, um Kindern, Eltern und Lehrern unterhaltsam Tipps für gesunde Ernährung und mehr Bewegung zu geben.

Für Dagmar Gassen, Ressortleiterin "Wissenschaft und Medizin" der Zeitschrift stern, ist die Sorge dafür, dass Kinder gesund aufwachsen, "eine Herausforderung, der wir uns gemeinsam stellen müssen". Auch die Medien müssten Verantwortung übernehmen. "Wir können Eltern mit Informationen versorgen. Wir können ihnen anschaulich erklären, was Experten über die bestmögliche Erziehung und Gesundheitsförderung von Kindern wissen", so Gassen. Deshalb werde der stern in den nächsten Monaten "die Ergebnisse der Studie ebenso wie andere bereits vorliegende wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema Kindergesundheit an ein breites Publikum vermitteln" - sowohl in der Zeitschrift als auch im Internet. Die Leser erhalten die Möglichkeit, Experten aus den Bereichen Ernährung, Bewegung und psychische Gesundheit um Rat zu fragen.

Parallel dazu wird der Fernsehsender RTL Kindergesundheit zu einem wichtigen Thema der eigenen Magazin-Berichterstattung machen. "Wir treffen mit Beratung und Lebenshilfe den Nerv unserer Zuschauer, deshalb machen wir auch bei der Initiative von AOK und stern mit. Denn sie belässt es nicht bei der wissenschaftlichen Analyse, sondern gibt konkrete Tipps", sagte Christian Körner, Leiter Kommunikation von RTL Television. Sein Sender werde über die Ergebnisse der Studie informieren, "wie immer sehr praktisch erklärt und dicht dran am Alltag der Menschen".

Dr. Ahrens regte an, das Fach "Gesundheit" in den Unterrichtsplan der Schulen aufzunehmen - "am besten bereits in der Grundschule": "Wichtig ist, dass alle - Eltern, Erzieher, Lehrer, Politik - an einem Strang ziehen." Dabei sollten die Kosten für Präventionsarbeit nicht allein den gesetzlichen Krankenkassen aufgebürdet werden. "Prävention und Gesundheitsförderung sind Aufgaben, die die gesamte Gesellschaft tragen muss", so der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes.

zuletzt bearbeitet: 16.05.2007 nach oben

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