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Besser stillen

Pressemitteilung: Stiftung Kindergesundheit

Stillen verringert das Risiko für Übergewicht, Diabetes, Krebserkrankungen und Morbus Crohn

Bayern hat als erstes deutsches Bundesland den wissenschaftlichen Empfehlungen der Nationalen Stillkommission und der Weltgesundheitsorganisation WHO Rechnung getragen und eine Studie zum "Stillverhalten in Bayern" durchgeführt. Demnach beträgt die anfängliche Stillquote 90 %, im zweiten Monat stillen noch zwei Drittel der Mütter ausschließlich (ohne Zufütterung anderer Flüssigkeiten oder Nahrung) oder voll (mit Zufütterung anderer Flüssigkeiten), im vierten Monat noch 60 %. Nach den Empfehlungen der Stillkommission und der WHO sollten Babys sechs Monate lang ausschließlich gestillt werden. Dieser Empfehlung folgten allerdings nur noch 21 % der in Bayern befragen Mütter. Für ein Baby ist es jedoch das Beste, gestillt zu werden.

Obwohl die derzeit angebotenen Babynahrungen eine sehr gute Qualität erreicht haben, ist der Wert der Muttermilch bis heute unerreicht geblieben. Keine andere Nahrung kann so uneingeschränkt für alle Kinder empfohlen werden. Für ein Baby ist Muttermilch das beste und gesündeste Lebensmittel. Die hier enthaltenen Nährstoffgehalte decken in idealer Weise den Bedarf des gesunden reif geborenen Babys. Sie haben meistens eine bessere Bioverfügbarkeit als aus Säuglingsmilchnahrungen. So ist die Aufnahme der Fette aus der Muttermilch besser als aus Flaschennahrungen.

Die Muttermilch enthält eine Reihe von Abwehrstoffen, die miteinander zusammenwirken und Infektionen und Entzündungen verhindern können. Gestillte Babys haben ein fünffach geringeres Risiko an Magen-Darm-Infekten zu erkranken als nicht gestillte Kinder. Erkrankt ein gestilltes Baby an einem infektiösen Durchfall, verläuft die Erkrankung bei ihm im Mittel milder und kürzer als bei einer Flaschenernährung.

Die Nährstoffzufuhr durch die Muttermilch passt sich den wachsenden Bedüfnissen des Kindes an. Im Verlauf der Stillperiode ändert sich die Zusammensetzung der Muttermilch. Während das Baby in den ersten fünf Tagen nach der Geburt eine Vor- oder Frühmilch mit einem hohen Eiweißgehalt bekommt, die bestens verdaut werden kann, wird der Gehalt an Eiweiß und Mineralien in der reifen Muttermilch geringer, während die Konzentration von Milchzucker und Fetten deutlich zunimmt. Auch im Verlauf einer Stillmahlzeit ändern sich die Inhalte der Muttermilch: Der Fettgehalt der Milch steigt während des Trinkens um etwa das 1,5- bis 3-fache, so dass das Baby bei Beginn der Stillmahlzeit zunächst eine an Eiweiß, Mineralien und wasserlöslichen Vitaminen reiche Milch aufnimmt, bei großem Hunger und hohem Saugbedürfnis dann aber eine zunehmende Fett- und energiereichere Milch.

Auch die Langzeitwirkungen des Stillens sind beachtlich: Professor Koletzko konnte anhand von Studien nachweisen, dass gestillte Kinder im späteren Leben weniger häufig übergewichtig sind. Sie haben in verschiedenen Studien auch ein geringeres Risiko für Krebserkrankungen im Jugendalter, für Diabetes und für die entzündliche Darmerkrankung Morbus Crohn. Wer als Baby gestillt wurde, hat im Erwachsenenalter niedrigere Cholesterinwerte und weniger Gefäßablagerungen und ist damit besser vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen geschätzt.

Vorbeugen ist besser als heilen.
Deshalb setzt sich die Stiftung Kindergesundheit www.kindergesundheit.de, unter dem Vorsitz von Herrn Prof. Koletzko, Dr. von Haunersches Kinderspital München, für eine verbesserte Gesundheitsvorbeugung ein, fördert die hierzu notwendige Forschung und die Verbreitung wissenschaftlich gesicherter Informationen für Ärzte und Familien mit Kindern. Unser Engagement gilt nicht nur Kindern mit besonderen gesundheitlichen Problemen. Die gewonnenen Erkenntnisse kommen allen Kindern und ihren Familien zugute.

Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

zuletzt bearbeitet: 22.11.2006 nach oben

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