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Gesund - aber warum?

Pressemitteilung: 5 am Tag

Wissenschaftler diskutieren positive Wirkung von Obst und Gemüse auf Zivilisationskrankheiten

Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat festgestellt, dass der zu geringe Verzehr von Obst und Gemüse weltweit 2,7 Millionen Menschen pro Jahr das Leben kostet. Doch welche Zusammenhänge bestehen zwischen einer obst- und gemüsereichen Ernährung und bestimmten Krankheitsbildern? Welche Mechanismen liegen den beobachteten Wirkungen auf die Gesundheit zugrunde?

Auf welcher wissenschaftlichen Grundlage steht die Ernährungsempfehlung 5 am Tag, die sich für den Verzehr von mindestens 5 Portionen Obst und Gemüse am Tag stark macht? Den aktuellen Forschungsstand zu diesen und anderen Fragen tragen vom 15. bis 17. Oktober renommierte Wissenschaftler bei den 10. Karlsruher Ernährungstagen zusammen, einer Fachtagung, die von der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel mit Unterstützung der WHO organisiert wird.

Während sich im kanadischen Ottawa am kommenden Wochenende die Vertreter der verschiedenen nationalen 5 am Tag-Kampagnen zum wissenschaftlichen Austausch treffen, findet in Karlsruhe mit den 10. Karlsruher Ernährungstagen eine ebenso bedeutende Fachtagung statt, die sich dem aktuellen wissenschaftlichen Forschungsstand in Sachen Obst und Gemüse und ihrer Effekte auf die Gesundheit widmet. Zahlreiche Studien weisen inzwischen darauf hin, dass ein höherer Verzehr von Obst- und Gemüse dazu beiträgt, Übergewicht, Adipositas, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 sowie verschiedene Krebsformen einzudämmen.

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Fehlernährung macht krank und kostet ein Vermögen

Dass das Thema so en vogue ist, hat handfeste Ursachen: Weltweit steigt die Anzahl der Übergewichtigen dramatisch an - und damit auch die der Folgeerkrankungen wie Diabetes mellitus Typ 2 oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die WHO schätzt, dass sich weltweit die Zahl der Diabetiker zwischen dem Jahr 2000 und 2025 nahezu verdoppeln wird. Auch die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamtes lassen aufschrecken: 49 Prozent der Deutschen sind übergewichtig, 13 Prozent davon sogar adipös. Damit hat sich die Zahl der Fettleibigen seit den 80er Jahren nahezu verdreifacht.

Die Auswirkungen der ernährungsbedingten Erkrankungen treffen alle, denn die Kosten schlagen im Gesundheitswesen teuer zu Buche. In einer Veröffentlichung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz über die Ziele der Ernährungspolitik der Bundesregierung werden die geschätzten Kosten ernährungsmitbedingter Krankheiten für das Jahr 2003 mit 70 Milliarden Euro beziffert, was etwa einem Drittel der Kosten des Gesundheitssystems entspräche.

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Obst und Gemüse - warum darf's ein bisschen mehr sein?

Unser Körper braucht Obst und Gemüse, um ausreichend mit wichtigen Nährstoffen wie Vitaminen, Mineralstoffen, Ballaststoffen und sekundären Pflanzenstoffen versorgt zu sein. "Wir möchten in jedem Fall die Verbraucher motivieren, ausreichend - also mindestens 600 bis 650 Gramm - Obst und Gemüse am Tag zu verzehren, da die gesundheitlichen Effekte auf der Hand liegen", unterstreicht Dr. Bernhard Watzl von der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel, Karlsruhe. "Aber wir möchten diesen Effekten auf den Grund gehen, auch wenn dies angesichts der Fülle an Inhaltsstoffen ein außerordentlich schwieriges Unterfangen ist."

Im Fokus der 10. Karlsruher Ernährungstage stehen daher neben aktuellen Forschungsergebnissen aus Epidemiologie, Interventionsstudien sowie experimentellen Studien auch die Vorstellung von Programmen, die zu einem höheren Obst- und Gemüseverzehr motivieren sollen. Watzl weiter: "Der Verbraucher wird fast täglich mit neuen Ernährungstrends und -botschaften konfrontiert. Trotzdem ist und bleibt die Empfehlung, täglich fünf Portionen Obst und Gemüse zu essen, nach wie vor die wichtigste und die am einfachsten umzusetzende Regel. Dabei gilt es angesichts der vielfältigen Inhaltsstoffe von Obst und Gemüse, die zugrunde liegenden Wirkmechanismen genauer unter die Lupe zu nehmen und zu verstehen, um die Verbraucher in Zukunft noch besser informieren und motivieren zu können."

Die 5 am Tag-Kampagne in Deutschland wurde im Mai 2000 begründet und wird seit Herbst 2002 mit Mitteln der Europäischen Union gefördert.

zuletzt bearbeitet: 12.10.2006 nach oben

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