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IDF fordert von Europa führende Rolle im weltweiten Kampf gegen Diabetes

Pressemitteilung: Diabetes-Portal DiabSite

Neueste Zahlen zeigen, dass die Gesundheitsressorts insbesondere der osteuropäischen Länder möglicherweise schon bald vor dem Konkurs stehen

Im Rahmen des Europäischen Diabetes-Kongresses, der vom 14. bis 17. September 2006 in Kopenhagen und Malmö stattfindet, veröffentlichte die Internationale Diabetes-Föderation (International Diabetes Federation, IDF) heute neue und alarmierende Zahlen. Demzufolge leben aktuell 52,3 Millionen Menschen mit Diabetes in Europa.

Prozentual gesehen bedeutet dies, dass 8,4 Prozent der erwachsenen Bevölkerung betroffen sind. Noch vor drei Jahren betrug der Anteil 7,8 Prozent. Schätzungen zufolge wird der Anteil von Diabetikern - vor allem aufgrund der insgesamt alternden Gesellschaft - im Jahr 2025 bereits 9,8 Prozent der Bevölkerung betragen. Von der Dunkelziffer ganz abgesehen.

Diese Zahlen lassen, so die IDF, für die Gesundheitssysteme der Länder und ganz besonders der osteuropäischen Länder das Schlimmste befürchten. Die Weltgesundheitsorganisation (World Health Organization, WHO) schätzt, dass durch Diabetes, Herzinfarkt und Schlaganfall allein in Russland in den kommenden zehn Jahren Einkommensverluste in Höhe von 303,2 Milliarden US-Dollar entstehen werden. Hinzu kommen die Kosten für Rentenzahlungen, medizinische und soziale Einrichtungen sowie Medikamente und Hilfsmittel. Kosten, die nicht nur die nationalen Gesundheitssysteme überfordern, sondern gravierende wirtschaftliche Folgen für ganz Europa haben könnten.

Um die globale Bedeutung der "Diabetes-Epidemie", die weltweit ebenso viele Opfer fordert wie AIDS, in die Öffentlichkeit und ins Bewusstsein der Regierenden zu rücken, hat die IDF die Kampagne "Unite for Diabetes" ins Leben gerufen, mit der Sie bis Ende 2007 eine Diabetes-Resolution der Vereinten Nationen durchsetzen will. Einige osteuropäische Regierungen wie etwa Slowenien, Georgien, Usbekistan und die Ukraine haben bereits ihre Zustimmung zu einer solchen Resolution signalisiert.

"Diabetes", so der IDF-Vorsitzende Professor Martin Silink, "entwickelt sich zu einer der größten Gesundheitskatastrophen, die die Welt je gesehen hat." Angesichts der neuesten Zahlen fordert er Europa auf, nicht nur die angestrebte Diabetes-Resolution zu unterstützen, sondern eine führende Rolle im Kampf gegen den Diabetes zu übernehmen.

Autor: hu; zuletzt bearbeitet: 14.09.2006 nach oben

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