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Gastroenterologie 2006, Hannover:

Adipositaschirurgie - wenn Übergewicht krank macht

Adipositas ist nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation WHO das größte chronische Gesundheitsproblem der Gegenwart: 1,1 Milliarden Übergewichtigen stehen ebensoviel Menschen weltweit gegenüber, die jeden Tag hungern. Wird Übergewicht nicht behandelt, folgen weitere Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Schlafapnoe. Bei welchen Krankheitsbildern ein chirurgischer Eingriff die beste Therapieoption ist, ist ein Thema der Gastroenterologie 2006 vom 13. bis 16. September in Hannover, die die Deutsche Gesellschaft für Viszeralchirurgie (DGVC) mitveranstaltet.

In Deutschland haben neun Millionen Menschen eine behandlungsbedürftige Adipositas. Ihr Body-Mass-Index (BMI) liegt über 30. Trotz intensiver Forschung zeigen medikamentöse und andere konservative Methoden wie Diäten bei Patienten mit einer krankhaften Adipositas (BMI > 40) wenig Erfolge. Die derzeit beste Lösung kann für diese Patienten ein chirurgischer Eingriff sein, der entweder die Fettverdauung einschränkt oder zu einer geringeren Nahrungsaufnahme führt. Das am häufigsten angewandte Verfahren ist das Einsetzen eines steuerbaren Magenbandes, das den Magen verkleinert. Die Patienten verspüren bereits beim Verzehr kleinerer Nahrungsmengen ein Sättigungsgefühl.

Zu den neueren Methoden zählt die sogenannte biliopankreatische Diversion mit Duodenalswitch - kurz BDP-DS. Dabei wird der größte Teil des Dünndarms "kurzgeschlossen". Nach dem Eingriff stehen für die Verdauung nur noch etwa 100 Zentimeter Dünndarm für die Fettaufnahme zur Verfügung. Dadurch nimmt der Körper deutlich weniger Fett aus der Nahrung auf, in deren Folge die Patienten bis zu 80 Prozent ihres Übergewichts verlieren können.

Die große Gewichtsreduktion nach chirurgischen Eingriffen wirkt sich auch günstig auf die Begleiterkrankungen aus: So zeigten Untersuchungen, dass ein infolge des Übergewichts aufgetretener Typ-2-Diabetes - wenn er noch nicht länger als 15 Jahre besteht - nach einer BDP-Operation innerhalb von drei Monaten ausheilen kann.

Diese Pressemitteilung wurde über den - idw - versandt.

zuletzt bearbeitet: 28.08.2006 nach oben

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