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Diabetes-Journal-Umfrage zur Blutzuckerselbstmessung: die Ergebnisse

Pressemitteilung: Diabetes-Journal

Diabetiker nutzen die Selbstmessung zum bewussten Selbstmanagement der Krankheit

Viele Menschen mit Typ-2-Diabetes messen ihren Blutzucker regelmäßig selbst. Dafür brauchen sie ein Blutzuckermessgerät und Teststreifen. Das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) soll den Nutzen der Blutzuckerselbstmessung bei Typ-2-Diabetikern bewerten. Diese Bewertung könnte die Grundlage dafür sein, dass die Krankenkassen die Kosten für die Teststreifen nicht mehr übernehmen. Als Grund könnte das IQWiG anführen, dass Typ-2-Diabetiker aus den Messergebnissen keine Konsequenzen ziehen, die Messungen also überflüssig sind.

Das Diabetes-Journal hat seine Leser gefragt, wie oft sie ihren Blutzucker messen und welche Schlüsse sie aus den Werten ziehen. Fast 3.000 Leser haben an der Umfrage teilgenommen, rund 60 Prozent von ihnen haben Typ-2-Diabetes. 80 Prozent der Umfrageteilnehmer mit Typ-2-Diabetes messen mehrmals täglich ihren Blutzucker.

Vor allem Typ-2-Diabetikern, die sich nur mit Tabletten behandeln und kein Insulin spritzen, wird unterstellt, dass sie aus den Messergebnissen keine Konsequenzen ziehen. Sie müssen am ehesten fürchten, dass ihnen keine Teststreifen mehr verordnet und bezahlt werden. 21 Prozent der Umfrageteilnehmer gehören zu dieser Gruppe. Ihre Antworten zeigen ein anderes Bild: 42 Prozent passen ihre Essmenge an, wenn der gemessene Wert zu hoch ist, 48 Prozent bewegen sich mehr und 23 Prozent geben an, dass sie ihre Therapie anpassen. Die Blutzuckerselbstmessung wird also als Rückkopplungssystem genutzt. Bei den Umfrageteilnehmern, die keinerlei Medikamente nehmen, sehen die Ergebnisse ähnlich aus – auch sie nutzen die Selbstmessung zum bewussten Selbstmanagement der Krankheit.

Interessant ist auch der HbA1c-Wert, ein Durchschnittsblutzuckerwert über etwa 10 Wochen, der unter 6,5 Prozent liegen sollte. Umfrageteilnehmer, die Tabletten nehmen, haben einen HbA1c-Wert von etwa 6,8 Prozent - das ist ungefähr ein Prozent weniger als der Bundesdurchschnitt in dieser Gruppe. Der Grund hierfür könnte sein, dass die Befragten aus ihren Messergebnissen die richtigen Schlüsse ziehen, während im Bundesdurchschnitt nur 37 Prozent der mit Tabletten behandelten Diabetiker die Technik der Selbstmessung überhaupt beherrschen.

zuletzt bearbeitet: 21.07.2006 nach oben

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