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Diabetes-TÜV der Deutschen BKK

Pressemitteilung: Deutsche BKK

Weniger Schädigungen an Füßen und Augen

Mit dem Diabetes-TÜV, der übrigens ein TÜV-Siegel vom TÜV Süd erhalten hat, bietet die Deutsche BKK eine jährliche Vorsorgeuntersuchung auf Folgeerkrankungen des Diabetes mellitus an. Versicherte der Krankenversicherung, die an Diabetes erkrankt sind, haben dadurch deutschlandweit ein zusätzliches Vorsorgeinstrument, das ihnen eine höhere Sicherheit vor den Folgeerkrankungen des Diabetes eröffnet, sofern sie den kostenfreien Diabetes-TÜV wahrnehmen. Auf einem einseitigen Bogen können Hausarzt oder Augenarzt die Befunde zu Blutdruck, HbA1c, Fuß- und Nierenuntersuchung, sowie zum Augenhintergrund dokumentieren. Die Daten der Jahre 2002-2004 wurden am Universitätsklinikum Jena ausgewertet.

Die Studie basiert auf Behandlungsdaten von rund 4900 Patienten aus Niedersachsen aus den Jahren 2002-2004. Verschiedene Werte fallen dabei günstiger aus als in der Voruntersuchung des Diabetes TÜV von 1997 bis 2000 und deutlich besser als bei Untersuchungen aus anderen europäischen Ländern oder den USA:

Fast 70% der Diabetespatienten haben sehr gute HbA1c-Werte. Das verweist auf eine Betreuung der Patienten, die sich international sehen lassen kann, teilt der Leiter des Jenaer Diabetesteams, Prof. Dr. U.A. Müller, mit. Der HbA1c-Wert zeigt die Qualität der Diabetesbehandlung im letzten Vierteljahr an. Auch wenn der Patient noch völlig beschwerdefrei ist, kann der Hausarzt an diesem Wert erkennen, ob der Patient gefährdet ist, Folgeerkrankungen an Augen, Nerven oder Nieren zu bekommen.

Augenschäden sind bei den Versicherten der Deutschen BKK selten. In Zusammenarbeit mit Prof. Bertram, Aachen, wurde erstmals an einer großen, sorgfältig untersuchten Patientengruppe gezeigt, dass bei 84% der Patienten im Diabetes-TÜV Augenschäden verhindert werden konnten. In Großbritannien oder den USA dagegen haben ein Drittel der Patienten mit Typ 2 Diabetes bereits bei der erstmaligen Feststellung des Diabetes Schäden am Augenhindergrund. Steigt der HbA1c-Wert über 7%, erhöht sich auch das Risiko, zunächst leicht, bei einem Wert über 8% aber deutlich. Dann wird der Arzt in Abstimmung mit dem Patienten die Medikamente anpassen, häufigere Harn- oder Blutzuckerselbstkontrollen empfehlen, und die Teilnahme an einem Patientenschulungsprogramm vorschlagen.

Besonders schwerwiegende Einschränkungen erleiden die Patienten mit einem diabetischen Fußsyndrom. Durch schleichende Zerstörung der Nerven können schmerzlose Geschwüre an den Füßen entstehen. Diese werden oft nicht rechtzeitig bemerkt, oder auch wegen des fehlenden Schmerzes nicht erst genommen. Im Diabetes-TÜV wurde bei 9 von 1000 Patienten ein Fußgeschwür festgestellt. In der Voruntersuchung von 1997-2000 waren es immerhin noch 20 von 1000 Patienten. Hier hat die Vorsorgeuntersuchung also nachweisbare Erfolge gezeigt.

Auch für die Ärzte ist der Diabetes-TÜV ein attraktives Zusatzangebot, denn sie können die Versorgung der Diabetespatienten optimieren und erhalten Vergütungen für diese zusätzlichen Vorsorgeuntersuchungen, die dem Budgettopf hinzuaddiert werden und somit nicht den Punktwert mindern.

zuletzt bearbeitet: 19.04.2006 nach oben

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