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Bodybuilder als Insulin-Junkies

Pressemitteilung: pressetext.austria

Ärzte warnen vor missbräuchlicher Verwendung

Mediziner warnen Bodybuilder davor, zum Aufbau der Muskelpakete Insulin zu spritzen. Die Zahl der Missbrauchsfälle durch Insulin ist nach Angaben der Forscher der Hull Royal Infirmary weiter im Steigen, berichtet das British Journal of Sports Medicine. Die Folgen für Nicht-Diabetiker können aber fatal sein, berichtet BBC-Online.

Insulin als Dopingpräparat für Bodybuilder kann zu irreversiblen Körperschäden bis hin zu komatösen Zuständen und zum Tod führen, warnen Ärzte. Darüber hinaus kann auch passieren, dass die Einnahme von Insulin zur Entwicklung einer Diabetes führen, da der Mechanismus zur Produktion von Insulin dadurch ausgesetzt wird berichtet Studien-Autor Richard Lynch von der Pontefract General Infirmary in Yorkshire. Der Mediziner hat selbst einen bewusstlosen Bodybuilder nach einer Insulinspritze behandelt. "Die Symptome sind ähnlich einer Hypoglykämie, einer gefährlichen Unterzuckerung", so der Mediziner. Normalerweise nehmen die Bodybuilder Insulin mit einer Kombination aus extrem zuckerreicher Nahrung zu sich. Dann bleibt der Blutzuckerspiegel lange hoch.

Insulin induziert eine Stimulation anaboler Stoffwechselwege wie die Glykogensynthese, die Lipidsynthese und die Proteinsynthese. Ob Insulin auch leistungssteigernd wirkt, ist umstritten. Klaus Müller, Leiter des Instituts für Dopinganalytik und Sport-Biochemie in Kreischa, bezweifelt das. Trotzdem, so ist auch Müller überzeugt, wird Insulin zu diesem Zwecke missbraucht. Daher habe man die Substanz vor drei Jahren auf die Liste der verbotenen Doping-Präparate gesetzt.

Doch Insulin ist leicht verfügbar. Damit sind auch Hausärzte in Gefahr, von geschickten Dealern oder Dopingkonsumenten hinters Licht geführt zu werden. Athleten könnten aufgrund der Verfügbarkeit schneller in Versuchung kommen, die Substanz zu missbrauchen. Auf Insulin wird im Hochleistungssport nicht getestet. "Dabei wäre ein Nachweis leicht zu führen", meint der Münchner Endokrinologe Christian Strasburger, ein Experte auf dem Gebiet.

Nicht nur in Großbritannien auch in Deutschland sind zahlreiche Fälle des Insulinmissbrauchs schon bekannt geworden. In der Zwischenzeit ist auch bekannt geworden, dass auch Ausdauersportler Insulin spritzen, um ihre Leistung zu steigern. Durch die Kombination von Insulin und Glykogen ließen sich die Energiereserven der Muskeln vor dem Wettkampf erhöhen. Mediziner bezweifeln, dass es dabei zu einer Leistungssteigerung kommt. Fest steht allerdings, dass das Insulin für Nicht-Diabetiker sehr gefährlich ist.

Veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung von pressetext.deutschland.

zuletzt bearbeitet: 05.08.2003 nach oben

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